Die Schneero Legende und die Skitaufe
Der Schneero ist der gute Geist der über unsere Skifreizeiten wacht.
Er sieht fast Alles, insbesondere die Missgeschicke der Teilnehmer und merkt sich das bis die zum Abschlussabend.
Am Abschlussabend besteigt der Schneero seinen Thron, wie auch immer der gestaltet ist. Er trägt ein weisses Gewand und wird begleitet von seinen beiden Hexen Altvordere Hex und
Greilefeix in Ihren Kostümen. Ferner gehört zum Equipment eine grosse Wanne gefüllt mit Schnee und ein paar alte Skier mit Mittelrinne. (Die Mittelrinne war ganz wichtig).
In den ersten Jahren wurde der Schneero auf Skiern von 4 Freiwilligen in den Raum rein getragen – unter dem Gesang der Teilnehmer der vorher geübt wurde:
„Schneero wir lieben Dich, Schneero wir brauchen Dich….
Dann hat er seinen Thron bestiegen – im einfachsten Fall war das ein Stuhl der auf einem Tisch stand. Über die Jahre wurde der Schneero schwerer und wir haben ihm mal angedroht ihn Kopfüber auf den Skiern zu tragen. Seither hat er es vorgezogen selbst zu Laufen.
Die Delinquenten, das sind die, die aufgefallen sind, werden dann von den beiden Hexen zum Schneero zur Skitaufe geführt. Dort können Sie sich zu Ihrem Missgeschick äussern.
Wie auch immer endet es mit der Aufforderung:
„Zieh aus die Schuh und das geschwind…..
….Steig ein in die Wann(e) …“
Zuletzt wird das Publikum gefragt, ob der Delinquent verurteilt oder belohnt wird.
In aller Regel war letzteres der Fall. Dann wurde dem Delinquenten über den Ski mit der Mittelrinne Willi (Schnaps) direkt in den Mund zugeführt. Bei Kindern oder Jugendlichen gab es statt Willi dann Gummibärchen.
Anlässe zur Skitaufe gibt es auf jeder Skifreizeit genügend.
Einige besonders gravierende Beispiele:
– Trotz namentlicher Kennzeichnung des Equipments kommt es in der morgendlichen Hektik oft zu Verwechslung insbesondere bei den Skischuhen, sogar bei farblichen Unterschieden. Dies führt dann dazu, dass derjenige der die Skischuhe verwechselt hat am Hang mit unpassenden Schuhen steht und der Andere im Skischuhraum keine Passenden findet. Es ist auf jeden Fall immer kompliziert.
– Besonders grass war der Fall, dass ausgerechnet am letzten Tag eine Teilnehmerin mit Ihrem Sohn abreiste und der Capo (das bin Ich) in der Folge keine Skistiefel mehr hatte. Grösse und Farbe hatten keinerlei Ähnlichkeit mit den Eingepackten. Handy-Nr. war nur vom daheim gebliebenen Ehemann bekannt. Der hat dann Kontakt mit seiner (abgereisten) Ehefrau aufgenommen, die dann nach 50 km Fahrt wieder umgedreht hat.
Skilehrer werden auch nicht geschont…
Auch Skilehrern kann das Schicksal übel mitspielen.
Ausgerechnet nach der letzten Abfahrt haben dem Skilehrer -wir nennen ihn mal Eberhard – zwei Kinder vom Skikurs gefehlt. Nach hektischen Rückfragen auch bei den Carabiniere hat sich dann schnell herausgestellt, dass die an einer Kreuzung falsch abgebogen sind und nun im anderen Tal in Obereggen gestrandet sind. Die Abholung durch den Skilehrer wurde dann mit dem Auto über den Pass mit neuer Rekordzeit bewältigt.
– Noch gravierender war, dass ein Teilnehmer – nennen wir Ihn mal Gerry- sein Kind auf einer Skihütte vergessen hat. Auch dies hat zu einer längeren Autofahrt geführt.
Wenn es die Zeit und die örtliche Situation zulässt machen wir auch ganz gern ein bisschen
Apres-Ski auf einer Hütte vor der letzten Abfahrt. Im Trentino endet der Apres-Ski Spass spätestens um 17:00 mit Eintreffen der Carabinieris, die die Piste schliessen wollen. Auf der anderen Seite in Süd-Tirol gibt es einen Schirm mit Open-End ohne Carabinieris. Das ist auch nicht immer von Vorteil.
– Als wir uns nach dem Apres-Ski unten am Parkplatz getroffen haben, haben wir festgestellt,
dass – nennen wir sie mal die „Wilde Hilde“ – zwei ziemlich unterschiedlich lange Skistöcke in den Händen hielt. Das hatte sie und uns dann doch sehr verwundert. Wir wissen nicht, was sie dem Ratrac-Fahrer versprochen hat, jedenfalls hat er sie wieder zur Skihütte hochgefahren. Dort standen dann auch zwei ziemlich gleich unterschiedlich lange Skistöcke.
– Und auch den Capo hat es wieder mal getroffen. Seine Tochter – nennen wir sie mal Luisa – hat unbedingt den Autoschlüssel gebraucht um die Ski gegen das Snowboard zu tauschen. Nachmittags hat dann starker Schneefall eingesetzt und die Tochter ist mit Bekannten zum Hotel abgefahren. Nach dem Apres-Ski sind wir dann am Auto gestanden…..natürlich ohne Schlüssel. Nach verschiedenen Anrufen im Hotel hat sich dann der – nennen wir ihn mal Reinhard – dankenswerterweise bereit erklärt, die Sauna zu beenden und den Schlüssel zu uns hoch zu fahren. Dummerweise ist das eine rel. steile Strasse und aufgrund des Schneefalls musste er sogar noch Ketten montieren. Die Sauna davor war also völlig sinnlos und mich hat das ein paar Runden gekostet.
– ein letztes Schmankerl:
im Hotel angekommen gibt es in der Regel noch ein Rennbier (so wird das erste Weizenbier nach Ankunft an der Bar genannt).
Kommt die – nennen wir sie mal Ulrike – auf den Capo zu und fragt ob ich was vermisse ??
Ich sage >> eigentlich nicht… und Sie zeigt mir voll Stolz eine Videokamera die Sie angeblich auf meinem Autodach gefunden hat.
>> es war aber weder mein Auto noch meine Videokamera !!
Nach hektischen Rückfragen bei den Carabinieris konnte die Kamera doch noch dem rechtmässigen Eigentümer übergeben werden.
Der Schneero übernimmt auf den Skifreizeiten aber auch ehrenhafte Handlungen, wie die Siegerehrungen des Abschlussrennens und des obligatorischen Tischfussball-Turniers.